Feierabendkonzert
Der via-nova-chor München geht auf Reisen! Im Gepäck hat er Werke, die von fernen Ländern, fantastischen Fortbewegungsmitteln und der Verheißung des Fremden erzählen.
Illustriert wird das Programm durch Postkarten mit Bildern diverser Souvenirs, gesammelt von Chormitgliedern auf Reisen in der ganzen Welt. Unter „unterwegs und anderswo“ wird aufgelöst, welche Dinge sich hinter den teilweise sehr rätselhaften Mitbringseln verstecken.
„Von 55 Engeln behütet“, ein Reisesegen aus dem 13. Jahrhundert, vertont von Wolfram Buchenberg und „The seafarer“, komponiert von Jaakko Mäntyjärvi, die Geschichte eines Seefahrers aus dem 10. Jahrhundert, der trotz aller Beschwernisse lieber auf dem Meer als an Land weilt, werfen den Blick auf eine Zeit, in der jede Reise noch ein Aufbruch ins Ungewisse voller Gefahren war. Umso faszinierender das, was Reisende aus aller Welt mitbringen und erzählen, wie es Thomas Weelkes in seinem Madrigal „Thule, the period of cosmography / The Andalusian Merchant“ beschreibt.
Stilistischen Bezug auf diese musikalische Epoche nimmt Eric Whitacre mit seinem modernen Madrigal „Leonardo dreams of his flying machine“, in dem kein geringerer als Leonardo da Vinci sich das Fliegen in seinen Träumen ausmalt. Im Gegensatz dazu drängt es in Ulrika Emanuelssons „Längre in“ raus aus dem modernen motorisierten Verkehr, der wie ein glitzernder Drache durch die Städte kriecht.
Die unbekannte Ferne behält ihren Zauber auch für die Menschen von heute. So stellt sich ein seltsam entrücktes Gefühl von Abgetrenntheit in Stefan Klaverdals „Allt är så underligt fjärran idag“ ein.
Dazu packt der via-nova-chor München auch einige Uraufführungen in den Reisekoffer. Zum einen das eigens für die Reise beauftragte Werk „Seewetter“, verwirklicht durch den aus Hamburg stammenden Komponisten Oliver Korte. Zum anderen zwei der im Februar 2024 prämierten Kompositionen des Bayerischen Kompositionswettbewerbs „Bayer*innen vertonen via-nova“. Den Auftragskompositionen der vierten Auflage „Paradiesvogel“ von Narine Khachatryan und „Findet ihr den Trost“ von Lucia Birzer liegt derselbe Text von Jean Paul zugrunde, der die Sehnsucht nach der Ferne und nach einem Ausbruch aus dem Alltäglichen thematisiert.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
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